Das Café

Neben verschiedenen Torten und Kuchen, werden Mittagmenüs und Sandwiches nach chilenischem und deutschem Rezept angeboten.
Während dem Besuch von Carlos und 3 weiteren Lehrerinnen im Sommer 2018, landeten einige deutsche Dekoartikel im Gepäck. So ist überall im liebevoll eingerichteten Cafe, die Verbundenheit zwischen der chilenischen Schule und dem Verein in Deutschland sichtbar.


Nach den ersten Jahren des Aufbaus läuft das Cafe jetzt nahezu ohne Spendengeldern aus unserem Verein. Die festangestellten Mitarbeiterinnen und die betreuten Menschen bekommen einen Lohn und dieser kann neben den sonstigen Kosten über die Einnahmen gedeckt werden. Bei zusätzlichen Ausbauten oder Erweiterungen muss natürlich der Verein unter die Arme greifen. Die Küche wurde nach zwei Jahren bedarfsgerecht vergrößert und in einem Nebengebäude werden Werkarbeiten, die in der Schule produziert werden, ausgestellt und verkauft.

Wie kommt es zu der Idee, ein Cafe zu eröffnen und welche Ziele werden verfolgt?

In Chile können Menschen mit Behinderung nur bis zum Alter von maximal 28 Jahren ein Förderzentrum besuchen, danach gibt es jedoch keine weitere Betreuungsmöglichkeit. 

So entsteht jedes Jahr zum Schuljahresende (Dezember) die Situation, dass uns einige Schüler, die über Jahre gefördert wurden, altersbedingt verlassen müssen. Deshalb unterstützt der Verein Sternenkinder e.V besonders Erwachsene und ermöglicht ihnen, finanziert durch Spendengelder, den weiteren Besuch der Fördereinrichtung „Sternenkinder-Niños de las estrellas“. Aktuell ist diese Gruppe mit 12 Personen voll ausgelastet.

Ganz normal zu arbeiten, das wünschen sich viele Schüler der Fördereinrichtung. Leider ist das in der chilenischen Wirtschaft für Menschen mit Behinderung meist nicht möglich. Wir wollen zeigen, dass das sehr wohl funktioniert. Orientiert am Café Samocca in Nördlingen, in dem Menschen mit Behinderung arbeiten, hat der Direktor Carlos ein Konzept für das erste chilenische Café, das von Menschen mit Behinderung betrieben wird, erarbeitet.

Wir wollen den Schülern der Fördereinrichtung eine Perspektive und Aufgabe geben. Sie sollen hierfür natürlich einen Lohn erhalten. Wir sehen aber auch einen gesellschaftlichen Auftrag in dem Café. Den erwachsenen Menschen mit Behinderung soll eine Stimme in der Öffentlichkeit gegeben werden und sowohl der Politik als auch der Wirtschaft soll gezeigt werden, dass Menschen mit Behinderung Großartiges leisten können, wenn ihnen die Möglichkeit dazu gegeben wird. Besonders die Erwachsenen der Fördereinrichtung, aber auch einige andere Gruppen der Schule (Schreinerei, Gärtnerei…) können nun ihre jeweiligen Talente einbringen. Angefangen von Backfeen, über fleißige Hände beim Spülen oder charmante Kellner, sollen hier alle eingebunden werden.